Meldung beim Flottenmarschall

[Astrid Jazeva]

lässt sich bei Rau LeCreuzet melden....

[Rau Le Creuset]

unterbricht seine Arbeit um Jazeva zu empfangen

[Astrid Jazeva]

betritt den Raum, grüßt betont korrekt und kommt gleich zur Sache.....

Flottenmarschall, ich bin von Enigma geschickt um mit Ihnen über die Lage des Reiches zu reden. Wie beurteilen Sie diese, wenn ich so direkt fragen darf?

[Rau Le Creuset]

erwidert den Gruß

"Flottenmarschall" ist ein wenig hoch gegriffen.

lächelt andeutungsweise

Sie sind also hier um über die Lage des Reiches zu sprechen ? Dieses Thema scheint Lady Enigma wohl einfach nicht los zu lassen. Aber gut.

Ich würde die Lage im Reich als suboptimal bezeichnen wenn auch nicht annähernd so schlecht wie Enigma sie anscheinend wahrnimmt. Die Volkstribunin legt nicht unbedingt ein rekordverdächtiges Tempo vor und zeigt eher selten Initiative kann aber als Regentin trotzdem durchaus ein paar Erfolge vorweisen. Betrachtet man die Entwicklung vom Ende des Bürgerkrieges bis Heute so würde ich sagen dass es mit dem Reich zwar sehr langsam aber immerhin stetig aufwärts gegangen ist auch wenn von einem Wiedererlangen der alten Stärke sicher nicht die Rede sein kann. Der Vergleich des alten Aquatropolis vor der Katastrophe mit dem heutigen könnte gerade für alteingesessene Bürger zu einem recht negativen Eindruck führen der schwerer wiegt als die kleinen Erfolge der letzten Zeit. Das Fehlen einer klaren Richtung könnte zusätzlich über kurz oder lang zu einem Problem werden immerhin wird das Seereich eher durch eine gemeinsame Idee als durch eine gemeinsame Identität geeint.

Mit der Zerschlagung der Hatler-Rebellion, der Beseitigung der Nahrungsmittelknappheit, der Wiederbesiedlung des alten Reiches, dem Aufbau neuer Infrastruktur, dem laufenden Modernisierungsprogramm der Streitkräfte, dem Lehrbetrieb an der Offiziersschule und den recht positiven diplomatischen Kontakten zur USSRAT, Ephebe und Dezirujo, ist der Zustand des Reiches derzeit alles in allem nicht wirklich kritisch auch wenn Steigerungen sicher möglich wären.

Das wäre so in etwa meine Sicht auf den derzeitigen Zustand.

[Astrid Jazeva]

Sehen wir ähnlich. Es fehlen Ziel und 'Richtung. Keiner hat es seit den letzten Konflikten hier gewagt, wichtige Fragen zu stellen. Ich stelle Ihnen zwei: Wie stehen Sie zu den Zielen, die uns der Rechsgründer vorgegeben hat? Und wie stehen Sie zur uns gemäßen Ordnung, die wir ja nur durch die Katastrophe aufgeben mussten?
Und noch eine Frage: wie stehen Sie zu den wohl nötigen und möglichen Veränderungen?

[Rau Le Creuset]

Zur ersten Frage: Ich bin in dieses Land eingebürgert um sicherzustellen dass das Seereich trotz der Rückschläge die es erfahren musste die Rolle in der Weltgeschichte ausfüllt für die es bestimmt ist. Diese Antwort muss ihnen genügen denn eine andere werde ich ihnen nicht geben.

Die zweite Frage wird schwieriger, wie sie wissen bin ich erst nach der Katastrophe ins Reich eingebürgert. Ich habe zu dem was sie wohl als "alte Ordnung" bezeichnen würden weder einen Bezug noch eine besondere Bindung. Selbst unter den Bürgern die diese Ordnung miterlebt haben scheint es mir keinen genauen Konsens darüber zu geben wie diese Ordnung im Detail aussieht.

Und was die dritte Frage angeht: nötige und mögliche Veränderungen ? Interessant und so unkonkret gestellt dass sie nicht zu beantworten ist. Nötig nach wessen Einschätzung ? Enigmas ?

faltet die Hände auf der Tischplatte und hält den Blick auf Jazeva gerichtet

Es wird sie vielleicht schockieren aber ich betrachte die Ansichten der Lady keineswegs als unfehlbare Wahrheit. Daher werde ich auch nicht blind irgendwelchen Maßnahmen zustimmen über die ich nichts weiter weiss als dass die Lady sie für nötig hält.

Ich habe langsam den Eindruck Enigma hätte sich in die Idee verrannt die Volkstribunin unbedingt mit einem Putsch entmachten zu müssen, allerdings ohne selbst zu wissen wie es danach weitergehen soll.

lächelt kurz

Aber möglicherweise tue ich der Lady an dieser Stelle ja unrecht. Also sagen sie mir, was genau stellen sie sich unter "nötigen und möglichen Veränderungen" vor ?

[Astrid Jazeva]

Ja, die Veränderungen, die ich angesprochen habe, hält Enigma für nötig.
Und "durch einen Putsch entmachten"? "Was Enigma für richtig hält"?
Nun ja, beides stellen wir mal kurz zurück.
Wesentlicher ist die alte Ordnung. Was wissen Sie darüber? Ich muß diese Frage stellen, bevor wir weiterreden.

[Rau Le Creuset]

Zitat:Original von Astrid Jazeva
Ja, die Veränderungen, die ich angesprochen habe, hält Enigma für nötig.

Natürlich wäre es hilfreich zu wissen was das genau für Veränderungen sind. Scorpio hat sich da wesentlich konkreter geäußert als er ein ähnliches Gespräch mit mir geführt hat

Zitat:Original von Astrid Jazeva
Und "durch einen Putsch entmachten"? "Was Enigma für richtig hält"?
Nun ja, beides stellen wir mal kurz zurück.

zuckt mit den Schultern

Es liegt mir fern der Lady in der Hinsicht etwas unterstellen zu wollen nur hat sie selbst einiges dafür getan diesen Eindruck zu erwecken.

Zitat:Original von Astrid Jazeva
Wesentlicher ist die alte Ordnung. Was wissen Sie darüber? Ich muß diese Frage stellen, bevor wir weiterreden.

Ich kenne im Grunde nur den groben Aufbau und selbst den möglicherweise nicht ganz korrekt.

beginnt in ruhigem sachlichem Tonfall eine Zusammenfassung

An der Spitze des Staates stand damals der Großneptun welcher praktisch unbegrenzte Rechte besaß. Direkt darunter kam der Nummernrat der dem Großneptun im wesentlichen beratend zur Seite stand. Die Reihenfolge der Nummern bezog sich auf die Rangfolge der Vertretung sollte der Großneptun seine Aufgaben nicht wahrnehmen können etablierte meines Wissens nach aber keine strenge Hierarchie innerhalb des Nummernrates selbst. Unter den Nummern standen die Konsorziräte die quasi als Ressortleiter fungierten aber immer nur soviel Handlungsspielraum besaßen wie der Nummernrat ihnen jeweils zugestanden hat und im Grunde kaum mehr tun konnten als den aktuellen Zustand zu verwalten und Vorschläge für Änderungen einzureichen.

Ergänzend dazu gab es zwei demokratische Wahlämter. Zum einen den Friedensrichter der die Aufgabe hatte unabhängig von der Regierung Recht zu sprechen. Allerdings konnten nach meinem Kenntnisstand seine Urteile jederzeit vom Großneptun widerrufen werden, sofern dieser bereit war von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen war eine Rechtsprechung gegen den Willen des Großenptuns also nicht wirklich möglich auch wenn der Friedensrichter sich bei der Urteilsfindung nicht nach dessen Wünschen richten musste.

Das zweite Wahlamt war das des Volkstribun. Bevor Jeanne Duchamp dieses Amt mit dem der Regentin verknüpft hat war die Aufgabe des Volkstribun die als direkter Ansprechpartner für die Bürger zu fungieren und den Nummernrat beziehungsweise den Großneptun über eventuellen Unmut innerhalb der Bevölkerung in Kenntnis zu setzen und gegebenenfalls Empfehlungen auszusprechen die aufgegriffen oder nach Belieben ignoriert werden konnten. Ein direkter Einfluss auf Entscheidungen der Regierung bestand nicht, das Amt diente also eher dazu der Regierung einen zusätzlichen Blickwinkel auf ein Problem zu bieten.

Das Aus für die alte Ornung dürfte an dem Punkt erreicht gewesen sein als Lady Enigma nach der Katastrophe darauf verzichtet hat neue Nummern in den auf Nr.2 und Nr.3 zusammengeschrumpften Rat zu berufen und das Amt des Volkstribunen von einem demokratischen Wahlamt in einen von ihr persönlich bis auf Widerruf vergebenen Posten umgewandelt hat.

wartet ruhig ab ob Jazeva Ergänzungen oder Korrekturen anbringen möchte