Sondervortrag: Aufbau eines bionischen Auges zum Formsehen
#10
In einer vereinfachten Variante kann, sofern Linse und Hornhaut noch intakt sind, ein Photodioden-Array direkt an der Netzhaut mit einem Array von subretinal implantierten Stimulationselektroden gekoppelt werden. Diese Variante verringert die Komplexität des bionischen Systems erfordert jedoch trotzdem einen subretinalen Eingriff um die Nervenenden der Netzhaut als Schnittstelle nutzen zu können und hat in meinen Augen ein geringeres Potential in Hinblick auf die erreichbare Auflösung und die zukünftige Weiterentwicklung. Wie sieht also meine favorisierte Lösung aus?

Nun, in der von mir bevorzugten Variante werden Lichtsignale über eine Kamera aufgenommen. Diese könnte grundsätzlich als externes Gerät zum Beispiel in einer Brille angeschlossen werden, um die natürliche Beweglichkeit des Auges nutzen zu können ist der Ansatz einer Implantation im Raum der Hornhaut und vorderen Augenkammer jedoch vielversprechender. Das von dieser Kamera erzeugte Bild wird dann in einer Prozessoreinheit in eine äquivalente Lichtverteilung die sich auf der Netzhaut ergeben würde umgerechnet und in dieser Form an ein, mit den intakten Nervenenden in der Netzhaut verbundenes, Array von subretinal implantierten Stimulations-elektroden weitergeleitet. Durch die Stimulationselektroden werden die elektrischen Signale über die in der Netzhaut liegenden Nervenenden in den Sehnerv geleitet und können, dadurch dass sie durch die Prozessoreinheit aus dem Kamerabild bereits in die erwartete Form übertragen wurden, im Gehirn direkt als Bilddaten interpretiert werden. Die Energieversorgung erfolgt via transdermaler Induktion über eine unter der Haut implantierte Spule.
Arthur Simmons, besucht Seereich Aquatropolis seit Sep 2015.
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