05.03.2012, 13:12

Nachdenklich kratzt er sich am mit dem rechten Zeigefinger am Kinn, während er beiläufig den Cognac in seinem Glas etwas schwenkt.
Ich verstehe, worauf sie hinaus wollen. Ich gebe Euch auch insoweit Recht, dass Freiheit und eine stabile Wirtschaft zu den wichtigsten Gütern unseres Staates gehören. Sie können sich dabei auch sicher sein, dass jedes meiner Vorhaben nur dazu dient, heimische Unternehmen in eben größt möglicher Art und Weise zu fördern und auf dem internationalen Parkett einen wettbewerblichen Vorteil zu verschaffen.
Aber wie um Himmelswillen soll ich mir ein Bild über die wirtschaftliche Gesamtsituation machen, wenn ich keine Unternehmenszahlen sehe... Die Wirtschaft unseres Landes bildet neben dem Militär das Rückrat unseres langfristigen Strebens nach der Weltherrschaft. Daraus zieht der Staat schließlich auch einen Großteil seines verfügbaren Budgets, das wiederum auch teilweise zur weiteren Förderung der Unternehmen eingesetzt wird. Wenn sie so wollen, handele ich im Interesse des Staates zur Festigung seiner globalen Position auf dem Weg zur Weltherrschaft, was aber auch gleichzeitig mit den Interessen der Unternehmer korrespondiert, da dies zu höherer Nachfrage nach Industriegütern und Dienstleistungen und schließlich zur Vorherrschaft auf dem internationalen wirtschaftlichen Parkett führen wird.
Wenn sie nun quasi eine vollständige Abschaffung der staatlichen Eingriffsmöglichkeiten in unsere Wirtschaft vorschlagen, fallen auch notwendige Subventionen flach. Recht haben sie wiederum damit, dass der Staat potentiellen Unternehmen nicht die Existenzgrundlage entziehen sollte. Gerade aus diesem Grund habe ich ja auch vor, ein Treffen zwischen den Vertretern der führenden Unternehmen und unseren ebenso führenden Wissenschaftlern zu organisieren, quasi eine große Tagung über mehrere Tage. Dort können die Wissenschaftler ziviltaugliche Erkenntnisse und Patente für unsere Wirtschaft zugänglich machen.
Um aber auch weiterhin der gewünschten Unternehmerfreiheit gerecht zu werden und vielleicht auch Ihrem Wunsch nach verstärkter staatlicher Unabhängigkeit, also einem sehr neo-liberalen Wirtschaftssytem, nachzukommen, schlage ich vor, dass ich eine Konferenz in den nächsten Wochen einberufen werde, zu der ein jedes Unternehmen von Aquatropolis einen Vertreter schicken darf. Gemeinsam können wir dann ein Handelsgesetz verhandeln, dass für beide Seiten einen angemessenen Kompromiss darstellt. Mir schwebt vor, dass der Staat den Unternehmern dabei deutlich mehr Freiheiten zugesteht und die Verhältnisse untereinander besser regelt. Die Frage ist nur, was die Unternehmen dem Staat dafür bieten können.

Macht einen vielsagenden Blick

Zwinkert Hank zu
Mir schwebt übrigens auch vor, einen Vertreter der Unternehmen von Aquatropolis zu berufen, der direkten Zugang zu mir erhält und im Namen aller Unternehmen Bitten und Vorschläge äußern kann. Das würde weniger Bürokratie bedeuten und gleichzeitig den Interessen der Wirtschaft gerecht werden.
Was halten sie davon bisher? Sie können mir auch gerne zusätzlich konkrete Vorschläge zukommen lassen. Sie können sicher sein, dass ich diese zu berücksichtigen versuchen werde.
- Wirtschaftskonsorzirat -