Seereich Aquatropolis

Normale Version: Sondervortrag: Aufbau eines bionischen Auges zum Formsehen
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Ein Prototyp wurde bereits vor einer Weile fertiggestellt und getestet. Beim aktuellen Entwicklungsstand können nach Implantation des bionischen Systems Helligkeitsunterschiede und damit Formen von Objekten wahrgenommen werden. Die bisher erreichte Sehschärfe lag dabei bei etwa 0,04'. Zum normalen Lesen wird eine Mindestsehschärfe von 0,4'. die Grenze für die Fähigkeit zur selbständige Orientierung und Navigation in einer unbekannten Umgebung, liegt etwa bei 0,1'. Die aktuell erreichbare Leistungsfähigkeit des Systems genügt folglich um Blindheit soweit zu beseitigen, dass Patienten ein Auffinden und Unterscheiden von Objekten in ihrer unmittelbaren Umgebung ermöglicht wird, ist jedoch noch nicht geeignet sie von der Notwendigkeit menschlicher Unterstützung zu befreien. Natürlich steht zu erwarten, dass sich die Leistungsfähigkeit des Systems mit zusätzlichem Entwicklungsaufwand noch deutlich steigern lässt. Insbesondere die Sehschärfe ist im wesentlichen eine Frage der Anzahl an Stimulationselektroden die im Array zur Weitergabe an den Sehnerv untergebracht werden können und der Auflösung mit der das Kamerabild umgerechnet wird. Letzteres ist eine Frage der Prozessorleistung und stellt das kleinere Problem dar und was den ersten Punkt angeht… Auch die Mikroelektronik macht rasche Fortschritte doch selbst ohne diese hat die Kopplung einer Kamera statt eines Arrays aus Photozellen mit den Stimulationselektroden den Vorteil dass sie in der räumlichen Anordnung der Systemkomponenten etwas freier sind solange sie nur den Anschluss an die Nervenenden in der Netzhaut korrekt ausführen.
Bisher wurden lediglich die Bipolarzellen der Netzhaut als Schnittstelle genutzt um die Verarbeitungskapazitäten des biologischen Systems soweit möglich mitzunutzen. Die Alternative wäre die Verlagerung der Schnittstelle an den Sehnerv was beim aktuellen Stand der Forschung ohne weiteres technisch möglich ist, im Vergleich mit der Variante eines subretinalen Implantats jedoch noch zu einem deutlichen Informationsverlust führt. Sollte in Zukunft eine detailliertere Nachbildung der Informationsverarbeitung in der Netzhaut gelingen, wäre die Umsetzung des hier beschriebenen Konzepts als in einem einzelnen Implantat integriertes Gesamtsystem denkbar. Dieses würde dann ähnlich wie ein klassisches non-funktionales künstlichen Auge eingesetzt. In der längerfristigen Weiterentwicklung könnte ein solches System dann mit zusätzlichen Funktionen ausgestattet werden die das Leistungsvermögen des biologischen Systems nicht länger nur nachahmen sondern übertreffen.

Meine Damen und Herren, ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit.

Gibt es Fragen?
Handlung
hatte sich auch rechtzeitig eingefunden.

SimOff
hatte gestern keine zeit mehr meine Anwesenheit zu simmen musste Dienst leisten..

Wann wird der erste Prototyp voraussichtlich das Menschliche Sehvermögen erreichen und was schätzen Sie wie lange sie Brauchen um eine Leistungsfähigere Variante Marktreif zu machen ?
Handlung
ist ein paar Minuten zu spät und schleicht sich leise in das Auditorium. Augenzwinkern
Eine exakte Prognose ist in der Hinsicht schwierig.

Der aktuell verfügbare Prototyp erreicht wenig mehr als das Konzept an sich zu demonstrieren und wurde unter suboptimalen Rahmenbedingungen geschaffen wodurch er nicht die Höhe der aktuellen technischen Möglichkeiten ausschöpft. Um eine Orientierung in unbekannter Umgebung zu ermöglichen müsste die Sehschärfe noch auf etwas mehr als das doppelte der aktuellen Leistungsfähigkeit gesteigert werden aber ich bin tatsächlich sehr zuversichtlich dass bereits das nächste Labormodell diese Grenze überschreitet und damit eine sinnvolle Anwendung erlaubt.

Erweiterungen des Leistungsumfangs wären tatsächlich bereits an diesem Punkt möglich. Einer der Vorteile eine Kamera als Input zu verwenden ist der dass der Funktionsumfang sich leicht erweitern lässt. Die Möglichkeit zwischen Hell/Dunkel Sicht und einer einfachen Wärmesicht wechseln zu können wäre relativ einfach umsetzbar um ein Beispiel zu nennen.

Um in den Bereich halbwegs normaler menschlicher Sehschärfe zu gelangen müssten wir den aktuellen Prototypen um den Faktor 10 verbessern. Normalerweise würde ich ausgehend vom aktuellen Stand dafür ein paar Jahre veranschlagen aber es steht zu hoffen dass sich diese Entwicklung mit Zugang zu den Forschungseinrichtungen des Seereichs und den letzten Forschungsergebnissen auf relevanten benacharten Gebieten deutlich steigern lässt.

Vom Abschluss der Grundlagenforschung zum marktreifen Serienmodell vergehen üblicherweise 10 bis 40 Jahre je nachdem wie innovationsfreudig oder konservativ das jeweilige Feld ist oder aufgrund bestimmter Erwägungen sein muss. Die Grundlagenforschung für Retina-Implantate liegt inzwischen allerdings 20 bis 30 Jahre zurück also scheint eine marktreife Version innerhalb der nächsten 10 Jahre selbst bei vorsichtiger Schätzung nicht unrealistisch. Wann genau hängt unter anderem davon ab wieviel Aufwand in das Projekt gesteckt wird. Im Falle von medizinischen Implantaten sind Patientenstudien mit Vorserienmodellen verschiedener Entwicklungsstufen allerdings in der Regel in dieser Zeit bis zur Marktreife schon mit eingeschlossen.

SimOff
Die aktuellste Information die ich auf die Schnelle finden konnte ist dass Stand 2019 in den nächsten 3 - 5 Jahren mit einer Marktzulassung eines bionischen Auges gerechnet wird (Brillenmontierte Kamera + Retinaimplantat). SimOn war die Hephaistosgemeinschaft zu lange isoliert als dass sie komplett auf der Höhe der aktuellen Technik sein können (Arthurs Prototyp ist ungefähr auf dem Stand einer Versuchsstudie von 2012 die ich im Netz gefunden habe) aber sobald sie einmal Zugang zu wirklich modernen Forschungseinrichtungen haben, sollten sie den Rückstand relativ schnell ausgleichen. Mit unserer üblichen Vorgehensweise den aktuellen Stand der Technik + Ausblick auf die nahe Zukunft zu verwenden, sollte es eigentlich kein Problem sein die Fertigstellung eines Modells mit halbwegs interessanten Leistungsparametern zeitnah zu simmen.
Dann wird es sie sicher Erfreuen das ich die Unbenutzte Sektion des Wissenschaftkomplexes grade für sie und ihre Leute modernisieren lasse und sie Faktisch in schon wenigen Wochen ihr Labor zur Verfügung haben.

Ich bin sehr gespannt was sie in einem Modernen Labor zu leisten vermögen und ob ich die Entscheidung ihre Bürgerschafft hier anzuerkennen irgendwann bereuen werde.

Für den Moment allerdings danke ich ihnen für die Antwort.

Handlung
Lächelt ein wenig allerdings ohne selbst verliebt oder dergleichen zu wirken
Handlung
beschließt die Tatsache dass Asai mal wieder nicht ohne unterschwellige Drohungen ausgekommen ist nicht weiter zu kommentieren

Gibt es weitere Fragen?
Da das offenbar nicht der Fall ist, danke ich Dr. Simmons für seinen Vortrag und Ihnen für Ihre Teilnahme.
Handlung
tritt vom Pult zurück und verlässt langsam die Tribüne
Handlung
klopft mit einer Hand auf ihr Schreibpult während sie noch einmal kurz ihre Notizen überfliegt
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